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Der Mensch als soziales Wesen in der Gemeinschaft

Kunstprojekt „Mensch und Gemeinschaft“ / Bürgermeister begeistert

Schultes Michael Rembold zeigte sich begeistert, Kunstpädagoge Uwe Feuersänger philosophierte über den Menschen als soziales Wesen, die musikalische Umrahmung der Vernissage des Kunstprojektes der Waldstetter Wäschgölten mit der Waldstetter PRODI-Werkstatt war vom Feinsten. Also stand nichts, außer dem Wetter, das einen besseren Besuch verhinderte, einer gelungenen Soiree am Freitagabend im Rathausfoyer im Wege.

Nach dem Pilotprojekt „Fasching – das andere Ich“ vor einem Jahr, initiierten die Wäschgölten unter Federführung von Helmut Herkle und gesponsert von der KSK eine zweites Kunstprojekt mit sieben Beschäftigten der Waldstetter PRODI-Werkstatt, allesamt Menschen mit psychischem Handicap. Entstanden sind unter Begleitung des Täferroter Kunstpädagogen Uwe Feuersänger an acht Nachmittagen à vier Stunden 26 Bilder – Portraitmalerei mit Acrylfarben auf Leinwand. Diese Arbeiten unter dem Thema „Mensch und Gemeinschaft“ wurden in einer Vernissage der Wäschgölten und der Gemeinde am vergangenen Freitagabend im Rathausfoyer vorgestellt. Bürgermeister Rembold zeigte sich von den Werken der Künstler“ begeistert. Bezugnehmend auf das Thema stellte das Gemeindeoberhaupt fest, dass es nichts Schöneres für den Menschen gebe als in einer Gemeinschaft zu leben, sei es Familie, Freunde oder Verein. In diesem Zusammenhang lobte der Schultes das soziale Engagement der Waldstetter Wäschgölten seit Jahrzehnten, die durch Projekte, Veranstaltungen und Spenden Türöffner für sozial Schwächere und die Integration in die Gemeinschaft seien.

Kunstpädagoge Uwe Feuersänger bediente sich in seinen philosophischen Gedanken des Bildes eines Raumschiffes, in dem sich Individuen befinden, deren Lebensumfeld – äußerlich ähnlich, innerlich verschieden – sie zusammenhält, weil der Mensch ein soziales Wesen ist. Jeder Mensch habe meist vielfältige Beziehungen, und es gebe keinen Künstler, der sich nicht schon daran versucht hätte. Zwar vielfältig und unterschiedlich in Empfinden und Lebenserfahrung, eines habe die Teilnehmer am Workshop geeint: das Gestalten, dieses Mal an der Gestalt des Menschen. Bestimmt habe sich im Verlauf des Projektes etwas in ihnen verändert, denn Gestalten verändere, weil der Mensch grundsätzlich ein Schöpfer ist und Schöpfung ja auch Gestaltung bedeutet. Ein Blick auf die Bilder macht dies deutlich: Menschen verschiedenen Alters und verschiedener Herkunft in Beziehung zu einem oder mehreren Mitmenschen, zum Beispiel in einer Landschaft, vor Sehenswürdigkeiten, oder auch ohne Hintergrund. So schloss Feuersänger mit der Bemerkung, dass jeder jeden brauche, oder, auf den Punkt gebracht: “ Wir brauchen uns!“

Namens der Stiftung Haus Lindenhof bedankte sich Verbundleiter Michael Abele bei Verein, Gemeinde und Kreissparkasse für das nicht hoch genug einzuschätzende Engagement. Natürlich wünsche er sich eine Weiterführung und eventuell auch eine Öffnung über PRODI hinaus. Der Initiator der Kunstprojekte von den Waldstetter Wäschgölten, Helmut Herkle, ließ in launigen Interviews mit PRODI-Leiter Wolfgang Polzer und Steffen Alt von der KSK Ostalb das Projekt noch einmal Revue passieren und erhielt die Zusage des Bankers, sich um ein weiteres Sponsoring der Kreissparkasse stark zu machen, was natürlich mit starkem Beifall honoriert wurde. Frenetischer Applaus wurde dem Duo Sixteens von der Nikolauspflege des Limeshof Welzheim zuteil Der blinde Geigenvirtuose Jörg Seibold und sein Partner an der Gitarre, Ralf Friton, boten Musik der besonderen Art. Mitreißend, ausdrucksstark, vielseitig und begeisternd beeindruckte das Duo in seiner ungewöhnlichen und reizvollen Besetzung – der Name „Sixteens“ kommt von den 12 Gitarren- und 4 Geigensaiten – durch eine neue Form der nonverbalen Kommunikation zwischen Musikern. Teilweise begleitet von Cadillacs-Oldie Erich Kuhn, boten die Musiker Kostproben ihres Repertoires, das von Oldies, Folk, Klassik über Pop und Rock bis hin zu eigenen Kompositionen reicht. Es war das Live-Erlebnis, das die Sixteens so besonders machte. Die sehenswerte Ausstellung im Rathausfoyer kann bis zum 1. Februar zu den üblichen Öffnungszeiten besichtigt werden.