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Jesus ist der Spiegel Gottes in der Welt

Ein anspruchsvolles Thema stand im Mittelpunkt des 17. Wortgottesdienstes der Waldstetter Wäschgölten gestern Abend in der St.-Laurentius-Kirche in Waldstetten. Es ging um die „gespiegelte Menschlichkeit“ und den Spiegel in der Hand, der die ungeschminkte Wahrheit sagt, aber auch um Jesus als den Spiegel Gottes in der Welt.

Mit den „ Machern“ des Gottesdienstes – Diakon Michael Weiss, Pamela Rembold und Elke Kamitz mit ihrem Team – zogen Wäschgölten und Stuifahexa in die fasnachtlich geschmückte Kirche ein. Für die musikalische Begleitung sorgten die Lachabatscher in ihren neuen Kostümen unter Leitung von Kathrin Möller und Michael Fauser an der Orgel. Pamela Rembold stellte in den Mittelpunkt ihrer Meditation den verzerrenden Spiegel, der das Gute auf der Welt winzig klein und das Schlechte riesengroß zeigt, so dass der Mensch alles verkehrt und falsch herum sieht. Gott schickt seinen Sohn, der seine Gerechtigkeit widerspiegelt, in die Welt, dem die Menschen trotz aller Störfeuer und Zerstörungsversuche freudig folgen. Selbst wenn der Spiegel von bösen Mächten in Millionen Splitter zerschlagen wird: Wer nur einen, noch so winzigen Splitter erhascht, sieht die Welt, so wie Jesus sie will.

Wie schon im vergangenen Jahr war es ein Vergnügen, aber auch eine anspruchsvolle Aufgabe, der gereimten Predigt von Diakon Michael Weiss zu folgen. „Der Spiegel in der Hand sagt ohne Wenn und Aber die Wahrheit!“ so die Botschaft des Predigers, „er ist für Falschheit blind und zeigt die Realität“. Der Spiegel, so der Diakon weiter, widerlege unbarmherzig das menschliche Bestreben, einen Schein zu erzeugen und jemand zu sein, der man nicht ist. Der Spiegel, und da wurde Michael Weiss politisch, entlarve die Lügner, die Populisten und die Volksverführer, die den Menschen Falsches als richtig vorgaukelten. Auch die Institution Kirche wurde mit Hilfe des Spiegels kritisch betrachtet. „Gäbe es doch mehr Ehrlichkeit und Wahrheit in allen Bereichen, und nicht so viel Show und Scheinheiligkeit!“ so der Zelebrant, der dazu aufrief, als Bürger mutig und demokratisch aufzutreten, „denn wir haben es in der Hand, wer uns regiert“. Eine gute Liedauswahl und passende Fürbitten trugen zum guten Niveau des Gottesdienstes bei, an dessen Ende die Oberwäschweiber Claudia Schlosser und Natasa Wendl-Putrih allen Beteiligten und Gläubigen für Vorbereiten, Durchführen und Kommen dankten. Schade, dass dieses Jahr nicht so viele Besucher wie sonst den Weg in die Kirche fanden. Vielleicht muss der Termin – am Ende eines proppenvollen Wochenendes mit vier eigenen Veranstaltungen – vom Präsidium überdacht werden.