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Komm a bissle mit en mei Wäschküch

Wäschweiber-Tratsch und andere Schmankerln / 15. Wäschgöltenball

„Komm a bissle mit en mei Wäschküch, komm a bissle mit en Keller na!“ – der Wäschweiber-Tratsch war einer der Höhepunkte des 15. Wäschgöltenballs in der Stuifenhalle am vergangenen Samstag. Dazu starke tänzerische Nummern und ein junges Moderationsduo – das Publikum mit zahlreichen Ehrengästen war zufrieden, auch weil die Bewirtung durch den Heimatverein vorzüglich klappte.

Wie sich schon vor einem Jahr andeutete, hat sich der Wäschgöltenball verändert: Das Programm steht nach wie vor im Mittelpunkt, wurde aber auf rund drei Stunden gestrafft, um dem Tanzen und gemütlichem Beisammensein, auch an der Bar, mehr Raum zu gewähren. Das Ziel, mehr jüngere Besucher anzusprechen, wurde allerdings noch nicht ganz erreicht, hier gibt es sicherlich noch Luft nach oben. Trotzdem war es ein rundum gelungener Abend, den Steffi Ritzer zum zweiten und André Nuding zum ersten Mal moderierten: charmant, in verschiedenem Outfit, und jede An- und Absage flott gereimt. Das machte Appetit auf mehr. Die Wißlinger Faschingskampagne mit Prinzessin Laura – der Prinz ist leider abhandengekommen – sowie Hofstaat und Stuifa-Hexa mit Oberhexe Bettina Dressler machten ihre pfiffige Aufwartung mit mitreißender Stimmungsmusik der von Volker Pitzal dirigierten Hofkapelle. Das im Gegensatz zu (ganz) früher hervorragende Miteinander war unübersehbar. Tänzerisch haben die Narren rund um den Stuifen einiges zu bieten. Die vier Tanzgarden der Wäschgölten – Minis, Hopfdohla, Teenies und Jungwäschweiber – begeisterten ebenso wie die Stuifa-Hexa mit ihrer Hommage an die eigene Vergangenheit und die klassische Musik: Ihr Gardetanz zum Radetzky-Marsch war einfach umwerfend. Die Stuifahopfer und das Waldstetter Männerballett zeigten sich äußerst trendy: Beinhart wie Rocker als „Wild Boys“ auf dem „Highway to Hell“ – vorbei sind die Zeiten der tanzenden Dorfhonoratioren. Dem wollten die Wäschweiber, die „gestandenen“ und viele, viele junge, nicht nachstehen und boten als rockige Wäschweiber eine tolle Show. Den musikalischen Part erledigten gewohnt gekonnt die Wäschweiber mit dem Wäschweiberlied, die Guggamusigg der Wäschgölten, die Lachabatscher, und die „Madows“.

Mit „Komm a bissle mit en mei Wäschküch!“ luden die Oberwäschweiber Natasa Wendl-Putrih und Claudia Schlosser sowie die Wäschweiber Renate Rein, Rose Baur und Vera Nuding „en da Keller na“ ein, wo nach Herzenslust pfiffig und pointiert getratscht wurde. Tausendsassa Hajo, „der sei Schul lenks noch Feierobend macht, und die schwarze Mamba mit ihren „Hirschvermutungen“ mussten ebenso dran glauben wie der Pfarrer, wobei gerätselt wurde, „ob’r sei neua Hausere mit ens Allgai nemmt“.Schließlich stärkte sich das Quintett mit Flüssigem: „Der Schnaps vom Brauhof isch mr fei liaber als dei Schlibowitz“ – Oberwäschweib Natasa mit slowenischen Wurzeln ließ sich von ihren Kolleginnen nicht beeindrucken. Der Wäschweiber-Stammtisch mit Susanne Strobel, Susanne Kessler und Gerdi Hägele nahm die Umfahrungsstrecke in der Au mit Blitzer-Attrappe und Ausweichbuchten für Verliebte unter die närrische Lupe, die ungestört den Sternenhimmel anschauen wollen. Ihr Vorschlag, wenn man sie nicht mehr braucht: eine Party und Shopping-Meile. Büttel Ingo Nuding war mit seiner „Schell“ in den Waldstetter Gassen unterwegs, wo er so manches aufschnappte. Im geplanten Generationenpark am Malzéviller Platz werde geklotzt, Experten würden zu jedem Thema eingeladen, kämen aber kaum zu Wort, weil „dr Schultes a halba Stond lang ens Thema einleitat, ond no isch älles g’sait!“ Ein großes Lob zollte der Büttel dem neuen „Badmoischter“ Sacha: freundlich, hilfsbereit und „dr Kasta für Seniorinnakummer, a jeda über 60 hot jetzt scho sei Nummer, ond unter 32 16 Null herrscht Konjunktur im swimming pool“. So bestens informiert tummelte sich anschließend das närrische Publikum auf der Tanzfläche und an der Bar.