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"Michel" tauscht Suppenschüssel mit Amtssessel

Gelungenes Debüt von Natasa und Claudi / Der graue Alltag hat die Wäschgölten wieder

Schlüsselübergabe

So manche Träne floss gestern Nachmittag bei der Schurzwäsche vor dem Rathaus in die Wäschgölt, doch bei der anschließenden Beerdigung mit dem Aschermittwoch angepassten Leckereien im Squash & Fit besserte sich trotz „ganz in Schwarz“ die Stimmung wieder deutlich, weiß doch jeder Fasnachter: ‚s goht scho wieder drgega!

Die Waldstetter Wäschgölten mit ihren beiden neuen Oberwäschweibern Claudia Schlosser und Natasa Wendl-Putrih sowie Schultes Michael „Michel“ Rembold, der die Suppenschüssel wieder mit seinem Amtssessel tauscht, können auf eine erfolgreiche Kampagne zurückblicken. Was der Verein mit seinem rührigen Präsidenten Martin Ehmann auf die Beine gestellt hat, kann sich sehen lassen: Auftakt am 11.11., das Kunstprojekt „Fasching – das andere Ich“ mit der Waldstetter PRODI-Werkstatt der Stiftung Haus Lindenhof einschließlich zweier Ausstellungen im Rathaus und Landratsamt, Narrenbaumstellen, Riesenwäschweib Michaela, Gugga-Gaudi, Männerballettturnier, Fasching für Menschen mit und ohne Behinderungen, Wortgottesdienst, Wäschgöltenball, Wagenbau und als Krönung der 36. Rathaussturm, um nur die eigenen Veranstaltungen zu nennen. Dabei war der Saisonbeginn alles andere als glücklich, stand man doch – eigentlich undenkbar – ohne Oberwäschweib dar. Doch dann gelang dem Präsidium mit der Oberwäschweiber-Doppelspitze Natasa Wendl-Putrih und Claudia Schlosser ein Glückstreffer. Bürgermeister Michael Rembold würdigte bei der „Beerdigung“ der Fasnacht im Squash & Fit den hohen Einsatz und die beispielgebende Verantwortungsbereitschaft der beiden, die ein mehr als gelungenes Debüt hinlegten, das zusammen mit der großen Zahl der – immer mehr auch jungen – Wäschweiber und dem überall sichtbaren Narrensamen positiv in die Zukunft blicken lässt.

Der Schultes betonte angesichts von Krieg, Terror, Gewalt und Menschenverachtung in der Welt die warmherzige „Friedenstaube Fasnacht“ und dankte den Wäschgölten für das von ihnen vorgelebte „verbindende Wir“, ihr soziales Engagement und die beispielgebende Inklusion: „Der Fasching für Menschen mit und ohne Behinderungen und der Wortgottesdienst sind echte Aushängeschilder des Vereins!“ Rembold vergaß in seiner Laudatio und bei seinen kleinen Anerkennungspräsenten nicht die vielen ehrenamtlichen Verantwortlichen in den einzelnen Gruppierungen. Beispielhaft seien der meist im Hintergrund agierende Präsident Martin Ehmann und sein Vize Thomas Simmler genannt, die Michael Rembold mit einem „Geschenkkörble“ bedachte. Die fleißigen Wagenbauer erhielten eine Extra-Pizzaeinladung.

Schwäbisch gereimt blickte auch Biddl Ingo Nuding auf die Kampagne zurück. Sein Resümee beinhaltete unter anderem die Umzüge, auch den nicht mit einem Podiumsplatz bedachten in Gmünd mit grandioser Stimmung auf dem Eisbär-Wagen und bei der Riesenfußgruppe, die voll aufs närrische Volk überschwappte. Sein Lob galt auch den auswärtigen Auftritten der Wäschgölten-Guggamusigg, den Lachabatschern, zum Beispiel am Rosenmontag in Mainz. Die beiden Oberwäschweiber Claudi und Natasa freuten sich über ihre erste Saison, in der „au net jeder en d’r oigena Suppaschissl g‘rührt hot“ und bedankten sich herzlich bei ihren Mitstreiterinnen sowie allen Aktiven und Helfern. Bis zum 11.11. heißt es unterm Stuifen nicht mehr Wäschgölt ahoi, sondern nur noch WA.