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Mit Gottes Gnade auch die Liebe immer neu wagen

Beeindruckender Wäschgölten-Wortgottesdienst mit „All Voices“

Es war eine Überraschung, aber eine, die sich als eine äußerst gute Wahl herausstellte. Der bekannte Waldstetter Gospelchor „All Voices“ mit Michael Fauser gestaltete den 13. Wortgottesdienst der Wäschgölten zum Thema „Liebe“ gestern Abend mit und verlieh ihm eine besondere Note, zu der auch die Guggamusik Lachabatscher beitrugen.

Schon der Einzug der Aktiven in die gut gefüllte St.-Laurentius-Kirche hat ein gewisses Flair:  dezent schräg spielende Lachabatscher, Gardemädchen, viele Wäschweiber, Wäschmänner, befreundete Narren, die Vorbereiterinnen des Gottesdienstes, Pamela Rembold und Elke Kamitz, und schließlich Pfarrer Klaus Stegmaier mit Narrenkappe und seinen Ministranten. Dazu die fasnachtlich geschmückte Kirche, die ausgewählten Texte und Lieder, Fürbitten, Meditationen und Gebete sowie Begrüßung und Predigt in wohlgesetzten Reimen: Es passte einfach alles zusammen und war eine Stunde der fröhlichen, aber auch ernsten und nachdenklichen Besinnung. Von diesem ganz sicherlich gut zu einem Fasnachtsverein passenden Wortgottesdienst fühlten sich viele, viele Gläubige angesprochen.

Pamela Rembold erzählte die Geschichte eines lachend und optimistisch in die Welt blickenden Kind, das Liebe ausstrahlt, aber im Laufe des Lebens, mit den schönen Seiten und den Widrigkeiten des Daseins konfrontiert, Zweifel an sich selbst und am Sinn des Lebens bekommt. Nur dann kommt der Mensch mit sich ins Reine, wenn er sich selbst, also seine Stärken und Schwächen akzeptiert und mit sich selbst Frieden schließt. Nur so kann er Liebe ausstrahlen. Gott hilft uns dabei und lässt uns in seiner Gnade auch in ausweglosen Situationen hoffen, neu anfangen, er macht uns stark und holt das Beste aus uns raus. Pfarrer Klaus Stegmaier knüpfte an das Evangelium vom unerwarteten Fischfang an, als die mutlosen Fischer, die die ganze Nacht nichts gefangen hatten, sich auf  Jesus einließen und einen neuen geglückten Versuch wagten. Der Pfarrer zeigt an Beispielen im Privatleben, im Beruf und im Glauben, wie Mutlosigkeit sowie fehlende Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu einer „Das hat doch alles keinen Sinn“-Haltung und zur Resignation  führen. Auch der Narr unterliege dieser Gefahr, wo doch gerade er, der den anderen den Narrenspiegel vorhält, Optimismus und Freude ausstrahlen müsse. Jesus lehre uns, so Pfarrer Stegmaier weiter, nicht die Hände in den Schoß zu legen, immer wieder neu anzufangen, auch wenn es sinnlos erscheine: „Und der, der das tut, ist keine Narr, auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag!“ schloss der Prediger. Inhaltsvolle, von Vereinsmitgliedern vorgetragene Fürbitten, anspruchsvolle Lieder und das Vater uns, bei dem sich alle die Hand reichten, rundeten eine wertvolle Stunde ab, die hoffentlich fester Bestandteil des Programms der Waldsteter Wäschgölten bleibt. Auch ein solcher Gottesdienst gehört zur Fasnacht.