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Narren haben eigenes „Gässle“

Waldstetter Wäschgölten heizen mit gleich drei Attraktionen ein – Wäschweib mit neuen Maßen

Schunkelrunde vor Michaela der Zärtlichen

Enthüllung der Wäschgöltengasse

Waldstetten ist eine traditionelle Faschingshochburg. Was die Wäschgölten am Samstag beeindruckend zur Schau stellten. Im Ortskern, rund ums Rathaus, scharte sich das Publikum. Und war so „live“ dabei, als die eigene Gasse eingeweiht, der Narrenbaum gestellt und das Riesenwäschweib Position am Eingangsbereich des Rathauses einnahm.

Zum „Fastnachts-Triple“ begrüßte Wäschgölt-Moderator Helmut Herkle die stetig wachsende Zuschauermenge am Samstag vor dem Rathaus. Sie beobachteten Präsident Martin Ehmann und sein Team dabei, wie diese den Narrenbaum zuerst stellten und nach und nach mit Wäschweibpuppe und Co. bestückten. Langweilig wurde es in dieser guten Stunde nicht, denn ein närrisches Programm lief ab. Zuerst gab’s kräftig was auf die Ohren von den Waldstetter Guggen „Lachabatscher“. Da blieb kein Fuß ruhig, da wurde kräftig mitgeklatscht. Ehrenpräsident Karl Schleicher brillierte in den Spielpausen mit Informationen in Reinform. So bot er etwa Erläuterungen zum Riesenwäschweib, das nun am Eingang des Rathauses parat steht. „D’Michaela schützt’s Rothaus ond de ganz Gmoi, da Schultes, da Seiler ond auch D’ Polizei. sui passt auf, dass koi Pradel ond Gmender kommt nei, do schreit se Alarm ond Wäschgölt ahoi.
“Sei erwähnt, dass besagtes Risenwäschweib mittlerweile eine beachtliche Oberweite bekommen hat. Moderator Helmurt Herkle schätzte die durchschnittliche Oberweite der Wäschweiber auf 80, Körbchengröße B, die der Figur aber auf „5000“.
Erfreut schunkelten die Zuschauer zu den Klängen der Hofkapelle aus Wißgoldingen mit, die unter der Volker Pitzals Leitung mit einer Premiere aufwarteten: Dem Narrenbaum-Lied. Bürgermeister Michael Rembold sang kräftig mit – und verteilte an die vielen ehrenamtlichen Kräfte gute Tröpfchen als Dank für den Einsatz zur Faschingszeit. Er sparte nicht mit Lob und zum Abschluss gab’s sogar eine „La- Ola“-Welle von den Wäschweibern selbst.
Und wieder griff Karl Schleicher in sein Gedichte-Repertoire und informierte in Reimform über die Geschichte des Narrenbaums, der eine 600 Jahre alte Tradition aufweise: „Alfred, Ewald, d’r Martin als Präsident. Ond no a paar andre mit G’schick ond Talent, sen seither beim Narrabaum fleißig drbei, dene Macher ond alle Helfer a Wäschgölt ahoi“.Dann wurde es spannend, denn ein ganz besonderer Programmpunkt erwartete die Gäste nach den Tänzen der Hupfdohlen und der Junggarde: die offizielle Enthüllung des Straßenschilds „Wäschgöltengässle“. Dieses verläuft unterm Kirchberg in Richtung Malz´eviller Platz. Helmut Herkle hob hervor, dass der Lorcher Dr. Till Spengler sich um die Herstellung des Straßenschilds gekümmert habe. Und auch hierfür gab’s ein dreifach donnerndes „Wäschgölt ahoi“. So haben die Waldstetter Narren jetzt ihre eigene Gasse, die das ganze Jahr über an sie erinnert.