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Schultes zum „Michel in dr Suppaschüssel“ degradiert

Rembold kocht Erbsensuppe / Natasa und Claudi bestehen Feuertaufe

Die Feuertaufe ist bestanden: Die neue Oberwäschweiber-Doppelspitze Claudia Schlosser und Natasa Wendl-Putrih machten es Cäsars „veni, vidi, vici“ nach: Sie kamen, sahen und siegten. Auf diese einfache Formel lässt sich die krachende Niederlage von Schultes Michael Rembold mitsamt seinen Gemeinde-Zebras beim gestrigen 36. Rathaussturm in der Geschichte der Waldstetter Fasnacht bringen.

Es war einfach toll: Der Pakt mit Petrus funktionierte und die Sonne strahlte mit den Waldstetter Wäschgölten um die Wette. Das Lampenfieber bei Natasa und Claudi war groß, schließlich sind sie erst seit gut sechs Wochen die Oberwäschweiber. Doch der erfahrene Biddl Ingo Nuding, der die Ruhe selbst ausstrahlende Präsident Martin Ehmann und die vielen, immer mehr auch junge, Wäschweiber machten es den beiden leicht. So zogen sie nach der Befreiung der Schüler angriffslustig gen Rathaus, begleitet von den Garden, der Guggamusigg Lachabatscher und der Wißlenger Faschingskampagne. Die Hofkapelle unter Volker Pitzal machte vor dem Rathaus bereits mächtig Stimmung. Auch die Rathäusler als Gemeinde-Zebras gaben sich kampfeslustig und wollten nicht so schnell aufgeben. Doch es kam, wie es kommen musste und was die rund tausend Närrinnen und Narren auch nicht anders erwarteten: Schon bald wurde die weiße Fahne gehisst und Emissär „Michael der Zärtliche“ losgeschickt, um die Kapitulation zu verhandeln. Die Oberwäschweiber gewährten günstige Bedingungen, und so rückte ein erleichterter Schultes den Schlüssel gerne raus.

Das von Biddl Ingo moderierte Bühnenprogramm – „Dia Stroßdorfer Kälblesjäger hen emmer no koin närrischa Ruf!“ – gestalteten die Wäschgölten-Tanzgarden, die Lachabatscher, das Wißgoldinger Prinzenpaar Simon und Laura samt Hofstaat, Hofkapelle und Stuifahexa mit viel Wäschgölt ahoi und Stuifa hau. Schultes Michael Rembold gestand seine Niederlage ein, aber gar nicht kleinlaut, sondern fröhlich und optimistisch – wie es halt die Art des Waldstetter Gemeindeoberhaupts ist. Man darf gespannt sein, was aus seinen verkehrspolitischen Visionen wird und ob seine Gemeinde-Zebras mit Kämmerer Gerhard Seiler tatsächlich in der Lage sind, den örtlichen Verkehr zu regeln. Dann die spannende Frage: Was passiert mit „Michael dem Zärtlichen“? Der Schultes wusste nicht, wie ihm geschah: „Oms Nomgugga“ wurde er von Claudi und Natasa abgesetzt und zum „Michel in der Suppenschüssel“ degradiert. Aber der Waldstetter Schultes „goht en jedes Gschirr“ und stellte sich beim Verfeinern einer Erbsensuppe mit von ihm persönlich geschnippelten Würstchen, die ans närrische Volk verteilt wurde, gar nicht ungeschickt an. Die von den Oberwäschweibern in ihrer Proklamation verkündeten Maßnahmen hatten es in sich, so ein neues Drive-In-Restaurant „Mc Rembold‘s“ mit Waldstetter Köstlichkeiten an der Umfahrungstrecke in der Au, eine Zuchtanlage von Angusrindern „en dr Frooschkleng“, die „geistreichen“ Liköre von Beate Kottmann am Brunnen auf dem Malzéviller Platz, die Lachs- und Garnelenzucht des neuen Bademeisters Sacha im Wasserpark hinter dem Getränkemarkt oder der kulinarische Lieferdienst des allseits bekannten Fonse – „der fehrt ja eh da ganza Tag durchs Dorf!“ Wie immer konnten sich die hungrigen und durstigen Seelen im Festzelt – hier hatte Harald Ziller das Sagen – an diversen Köstlichkeiten laben, bevor die Wäschweiberschar im ganzen Dorf ihr (Un)wesen trieb.