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Steampunk trifft auf Schweizer Garde

Lachabatscher stellten ihr neues Kostüm im Rahmen der Gugga Gaudi vor

Monsterkonzert auf dem Kirchberg

Dass die Guggenmusik hierzulande nach wir auf hohes Interesse stößt, hat die 18. Waldstetter Gugga Gaudi am vergangenen Wochenende eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zur Veranstaltung der Waldststetter Wäschgölten und der Lachabatscher fand sich eine große Zahl an Guggenfans auf dem Kirchberg ein.

Der Wettergott meinte es gut mit den Guggenfans. Bei für die Jahreszeit sehr angenehmen Temperaturen und trockener Witterung füllte sich der Kirchberg schnell mit Besuchern.

Den Anfang machten die Bäraberg Schiddler mit ihren brandneuen Kostümen unter dem Motto "Assiassinen", die eine im Mittelalter sagenumwobene Gruppe von Kämpfern darstellen. Bestens bekannt für traditionellen Guggensound und klasse Kostümierung, die Ostalb Ruassgugga aus Aalen. Eine ganz andere Stilrichtung die Böbinger Remstalguggen unter dem Motto Kasino, was deutlich an den Asesoires wie Jetons, Spielkarten und Würfeln erkennbar war. Es folgten die stets gern gesehenen Gäste und Publikumslieblinge nicht nur in Waldstetten, die aus Bayern angereisten Weissahoarer Giggalesbronzer - gekleidet als bayerischer Leo - frei nach dem bayerischen Wappentier. Beste Stimmung war garantiert. In gewisser Weise passend danach die Nausstragger aus Wäschenbeuren unter dem Motto "Safari", wobei die Löwenjagd musikalisch ausgetragen wurde.

Highlight und im Fokus der Besucher: die neuen Kostüme der Waldstetter Guggen, die sich in Ihrem Jubiläumsjahr 22 Jahre Lachabatscher, dem Motto 'Steampunk' verschrieben haben. Sie traten aus einer Nebelwand, flankiert von bengalischen Lichtern und unter archaischen Klängen aus dem Schulhaus ins Rampenlicht.

Steampunk als Stilrichtung geht auf die Zeit dampf betriebener Maschinen und zahnradgetriebener Mechanik zurück, wird von Romanen wie von Jules Vernes beeinflusst und orientiert sich am viktorianischen Kleidunsstil. Quasi ein Retro-Look der Technik und Bekleidung. Dementsprechend waren auch bei der Kostümvorstellung allerlei Apparaturen und auch Phantasiewaffen als Asesoires an den Mitspielern zu sehen. Wie für Guggen üblich hat man sich nicht exakt am Motto orientiert, sondern analog der Musik, knapp daneben eingeordnet. So fallen die Kostüme farblich markanter aus, als sich die Steampunkbewegung üblicherweise darstellt. Die teilweise sehr aufwändig gestalteten Kostüme mit Dampf- und Lichteffekten sowie abenteuerlichen Kopfbedeckungen und Apparaturen wurden vom Publikum mit Applaus honoriert. Eine interessante Idee, sehr gefällig umgesetzt, die bei diversen Veranstaltungen bis zum Aschermittwoch sicherlich noch viel Beachtung finden wird.

Hierauf folgten lautstark die Kocher Fetza, die eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass nicht nur große Gruppen lautstark auf sich aufmerksam machen können. Das bekannte kleine gallische Dorf unter anderem mit den Comic Helden Asterix und Obelix verkörperten die Jagsttal Gullys aus Ellwangen-Rindelbach in gefälliger Form. Schlusspunkt der Einzelauftritte bildeten die Dauergäste Reichabacher Ruassgugga, die eine langjährige enge Freundschaft mit den Waldstetter Guggen verbindet. Sie boten kostümmässig eine Remiszenz an die sechziger Jahre und die Beatles, mit ihrem toll umgesetzten Motto „Sgt. Pepper´s lonely hearts club band“.

Ein Monsterkonzert der noch anwesenden Gruppen heizte dem Publikum nochmals ordentlich als Schlusspunkt ein.