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Trotz umba, umba assa: keine Chance für die Steinzeitmenschen

Wäschweiber degradieren „Michael den Zärtlichen“ zum Energiefuzzi

Höchst originell die Idee, aber letztendlich ohne Erfolg: Die Rathäusler als Steinzeitmenschen mit Keulen und wildem Geschrei zogen auch beim 34. Rathaussturm durch die Wäschweiber den Kürzeren. Diese propagierten die Waldstetter Energie und degradierten den Schultes zum Energiefuzzi.

Es tat sich einiges ab 10 Uhr im Ortskern von Wäschgölthausen. Im Zell wurde der Mittagsschmaus vorbereitet, eine Narrenkapelle mit dem flüchtigen Schultes zog durch das Dorf und beim „Rose ‚n’ Stoi sammelten sich Wäschweiber, Wäschmänner, die Garden, die Lachabatscher samt Wißlenger Prinzenpaar mit Hofstaat, Hofkapelle, Stuifenrat und Stuifahexa. Und am Fuße von Riesenwäschweib „Michaela der Zärtlichen“ am Rathauseingang brachten sich langmähnige  Gesellen mit Keulen in Stellung. Mit wildem „umba umba assa“ – Gejohle versuchten sich die Waldstetter Steinzeitmenschen selbst Mut zu machen. Es nützte nichts: Die Schladmiggabaura, Gallabaura, Schuahbaura und alle anderen Ureinwohner, die beim Umbau vom Maxabeck „stinkend wie die Pest“ aus den Erdlöchern krochen, hatten keine Chance. Zerknirscht gestand „Michael der Zärtliche“ dies auch ein und  geißelte in seiner Abdankungsrede die rücksichtslose Parkerei in der Ortsmitte durch immer gestresst wirkende Mütter und eine Frau mit „…wald“ am Namensende. Er setzte Biddl Ingo als scharfe, bei Nacht kontrollierende Politesse ein. Auch nahm er die nicht enden wollende Sexismus- und Anmachdebatte auf seine bürgermeisterliche Schippe, bevor er mit einem lachenden und einem weinenden Auge den Rathausschlüssel rausrückte.

Oberwäschweib Susanne war knallhart und ließ keine Gnade vor Recht ergehen. Gemäß dem Motto des Rathaussturmes, die „Waldstetter Energiewende“ degradierte sie den Schultes zum Energiefuzzi, der sogleich während der Proklamation eine Viertelstunde lang im Schweiße seines Angesichts auf einem Crosstrainer Strom produzieren musste. Nur logisch, dass ihre 11-Punkte-Proklamation unter dem Thema „Andere schwätzat drvo, mir packat die Energiewende a!“ stand: Windpark auf dem Eichhölzle, Ortsbaumeister Rudolf Roßmann mit Solarplatte für Sonnenenergie – „Gnuag Fläche hot er ja!“ – und Biogas für alle Autos und Motorräder. Susanne beförderte Kämmerer Gerhard Seiler zum Biogastankwart und forderte Gasmasken für alle Bewohner von Waldstetten-Nord, „weil’s do wega dem Biogas vom Lenz ond Schlatthofbauer so gottsallmächtig stenkt!“ „Polizeipräsident“ Herbert Mangold, demnächst Rentner, und Feuerwehrrentner Martin Seitzer wurden verdonnert, Heizungshackschnitzel und Mühlräder, aber von Hand, zu produzieren. Biddl Ingo berichtete von den Böcken, „die em Schultes sei Hofstaat schiaßat, wenn sich dr Michael em Dorf romtreibt“. Er moderierte das bunte Bühnenprogramm mit Hofkapelle, Schunkelrunden und Gardetanz, und das Wißlenger Prinzenpaar  Corinna und Matze samt Hofstaat und Stuifenrat machten den Wäschgölten ihre Aufwartung. Bevor das närrische Volk zu „Badmoischter Kurts Läberkäs“ und anderen Köstlichkeiten strömte, regnete es zu den Klängen der Lachabatscher-Guggen bunte Luftballons vom Obergeschoss des Rathauses. Das eher bescheidene Wetter konnte der tollen Wäschgölt ahoi-Stimmung und den Wäschweibern nichts anhaben, die anschließend im ganzen Dorf ihr (Un)wesen trieben.