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Vorbildliche Inklusion und Kooperation

Vernissage des 4. Kunstprojekts der Wäschgölten mit Haus Lindenhof

Vernissage 2017
Exponat aus der Ausstellung

Die Waldstetter Wäschgölten sind mehr als ein Fasnachtsverein. Ihr jährlicher Fasching für Menschen mit und ohne Behinderung und ihre Kooperation mit dem Haus Lindenhof seit 2014 zeugen von vorbildlicher Inklusion und Solidarität. Dies war der allgemeine Tenor bei der Vernissage des 4. Kunstprojektes im Rathausfoyer am Freitagabend.

Nach den Kunstprojekten „Fasching - das andere Ich“, „Mensch und Gemeinschaft“ und „Meine Farbe - meine Form“ war „Masken“, gemalt auf Span- und OSB-Platten, das Thema des vierten Kunstprojekts, das Wäschgölten-Ehrenmitglied Helmut Herkle und PRODI-Werkstattleiter Wolfgang Polzer für acht Teilnehmer organsierten. Wiederum hatte Kunstpädagoge Uwe Feuersänger aus Täferrot die künstlerische Betreuung übernommen. Entstanden sind 21 Werke von acht Menschen mit besonderen Fähigkeiten aus der PRODI-Werkstatt und Haus Lindenhof. Grußworte kamen von Vorstand Jürgen Kunze, Behindertenkoordinatorin Petra Pachner in Vertretung von Landrat Klaus Pavel und Steffen Alt von der Kreissparkasse, die das Projekt wieder mit 1.000 Euro unterstützt und dies auch in Zukunft tun will. Alle waren voll des Lobes für die praktizierte Inklusion und die Solidarität der Wäschgölten, deren soziales Engagement anerkennend gewürdigt wurde. Was in Waldstetten im hervorragenden Miteinander möglich ist, wurde als vorbildlich bezeichnet und beglückwünscht.

Bürgermeister Michael Rembold eröffnete im vollen Rathausfoyer die Vernissage, die von der Jugendkapelle des Musikvereins unter Leitung von Manfred Fischer hervorragend umrahmt wurde. Die „Künstler“, er wisse es aus eigener Anschauung, fühlten sich wohl in der Gruppe und brächten in ihren Arbeiten Lebensfreude zum Ausdruck. Auch seien Freundschaften zwischen den Wäschgölten und PRODI entstanden. Wäschgölten-Ehrenmitglied Helmut Herkle, brachte den Stolz und die Freude des Fasnachtsvereins zum Ausdruck, die Kunstprojekte – „Sie sind mehr und mehr Selbstläufer!“ zu finanzieren und Jahr für Jahr ihren Erfolg zu sehen. „Was ist schöner als Freude zu bereiten!“ schloss Herkle, der allen Beteiligten insbesondere den Künstlern und Wolfgang Polzer, von Herzen dankte.

Nachdem Bürgermeister Michael Rembold allen Künstlern mit Rosen gedankt hatte, erläuterte Uwe Feuersänger die künstlerischen Aspekte des Projekts. Mit dem zum Teil vorstrukturiertem Material umzugehen, sei manchen leicht, anderen schwerer gefallen. Aber es gelte der pädagogische Grundsatz, die Teilnehmer bräuchten anspruchsvolle Aufgaben, die sie bis an ihre Grenzen forderten, dann stelle sich ein Glücksgefühl ein. Die Bilder seien wegen der vorgegebenen Struktur auch Suchbilder: Man suche vor Nase und Mund zunächst Augen – „Das Auge ist des Leibes Licht!“ –, um dann diese Gesichtspartien zu bearbeiten. „Waren die Augen geschafft, fiel alles andere leichter!“ so der Kunstpädagoge. Bürgermeister Rembold lud abschließend zum Rundgang durch die Ausstellung ein, die bis Ende Dezember während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen ist.